Eltern-Kind-Beziehungen sind die prägendsten im Leben und reichen über den Tod hinaus. Und es sind die emotionalsten und mitunter schwierigsten, zumal spätestens beim Erwachsenwerden der Kinder das Loslassen für beide Seiten eine große Herausforderung darstellt. Die Töchter und Söhne sind nun aufgerufen, sich ihr eigenes Leben aufzubauen. Die Eltern müssen sich und den Alltag ohne Kinder, die so lange im Mittelpunkt standen, neu organisieren. Das ist heute umso schwieriger, da die Entwicklungswege individuell verlaufen und es kaum festgelegte Bahnen gibt, so wie es in früheren Gesellschaftsformen der Fall war. Eltern und Kinder sollen sich nach der Ablösung mehr und mehr auf Augenhöhe begegnen, wenngleich Vater immer Vater bleibt und Mutter immer Mutter. Insgesamt sind so die Eltern-Kind-Rollen und die Hierarchien in einer Familie in der Regel über lange Jahre eindeutig verteilt. Doch dann, mehr oder weniger plötzlich, ändert sich wieder alles: Die Eltern sind alt und werden pflegebedürftig. Das stellt beide Seiten, Eltern wie erwachsene Kinder, vor ganz neue Herausforderungen und Rollenerwartungen, die die Pflege beeinflussen.

Zürck zur übersicht