Die Geschichte unserer Stiftung

Die Stiftung Mittelfränkisches Blindenheim ist untrennbar mit dem Namen Emil Hopf verbunden, ein Sproß einer Nürnberger Großkaufmannsfamilie. Emil Hopf war Schöpfer, Stifter und Vater des Mittelfränkischen Blindenheims.

Befreundet mit dem Direktor der Blindenanstalt Nürnberg Schleußer und dem geheimen Sanitätsrat, Hofrat Dr. von Forster, entwickelte er den Plan für alte, unversorgte und pflegebedürftige Menschen ein Wohnheim zu errichten und zu betreiben. Ursprünglich dachte man hier an die Handwerker der Blindenanstalt Nürnberg, welche aus dem Berufsleben ausschieden.Protokollbuch von 1907

1907 gründete Emil Hopf den Verein Mittelfränkisches Blindenheim. 1911 entstand auf dem für den Bau erworbenen Grundstück, Wetzendorfer Straße, das Blindenheim. Regierungsdirektor Ullmann, ein bedeutender Architekt und Künstler zu dieser Zeit in Nürnberg, zeichnete für den Entwurf, Planung und Bau verantwortlich.


Eröffnung 1911

Am 21. Oktober 1911 wurde das Mittelfränkische Blindenheim eingeweiht. Damals waren 40 Betten vorgesehen, bereits ausschließlich Einzelzimmer. Bis zum 9. Juli 1914 waren 39 blinde Menschen aufgenommen worden, davon 22 Männer und 17 Frauen.

Nach dem 1. Weltkrieg musste das Haus komplett renoviert und erneuert werden. Vorübergehend wurde es hauptsächlich als Einrichtung für Kriegsblinde betrieben. Den Kriegsblinden galt damals die besondere Aufmerksamkeit der Verwaltung. Hier wurde auch gleich eine Rehabilitations- und AusbildungsstättErinnerungsstücke aus den Gründungstagene mit angegliedert, um die durch Kriegseinwirkung erblindeten Menschen wieder in die Gesellschaft einzugliedern. Allerdings schlossen sich diese zu einer straff geführten Organisation zusammen, um ihre Anliegen selbst vertreten zu können. In letzter Konsequenz zogen sie aus dem Haus aus. Somit stand das Mittelfränkische Blindenheim wieder den Friedensblinden, wie sie damals genannt wurden, zur Verfügung. Bis zum 21. Juni 1929 wurden 135 blinde ältere Menschen im Haus aufgenommen, davon 73 Männer und 62 Frauen.

Hofrat Dr. von Forster - damals war er sowohl Vorstand der Blindenanstalt Nürnberg und gleichzeitig Vorstandsvorsitzender des Mittelfränkischen Blindenheimes - weist in einem Artikel von 1929 darauf hin - Zitat: "Das Sein des Mittelfränkischen Blindenheims zeigt in kleinerem Rahmen, dass ein ideales Ziel erreichbar ist, nämlich für alte und fürsorgeberechtigte Menschen eine letzte menschenwürdige Heimat zu schaffen". Dies gilt auch heute noch, derzeit verfügt das Haus über 104 Einzelzimmer und mehrere Doppelzimmer.


Pflegeeinrichtung für alle

Der Schwerpunkt hat sich allerdings von blinden und sehbehinderten Bewohnern weg zu einer Pflegeeinrichtung für alle Senioren verschoben. Nach wie vor ist das Haus sehbehindertengerecht ausgestattet, dies kommt aber allen Bewohnern zu Gute. Im Vordergrund aller Bemühungen steht eine den persönlichen Bedürfnissen entsprechende Unterbringung, Versorgung und Förderung von Senioren, verpflichtet dem humanistischen Menschenbild75 Jahre

Weiterführende Informationen finden Sie hier: Festschrift 100 Jahre Stiftung Mittelfränkisches Blindenheim 1911 - 2011