Ob Süßigkeiten oder das Handy, süchtig kann der Mensch nach vielen Dingen werden. Im Zeitalter der Digitalisierung und Schnelllebigkeit haben sich die Begriffe Stress und Sucht tief im Verständnis der Menschen verankert. Die Ausdrücke Sucht und Gewohnheit liegen hier nah beieinander. Dieser Artikel zeigt, inwieweit diese Begriffe voneinander unterschieden werden können.
Das Sprichwort, dass ein Mensch zum Gewohnheitstier werden kann meint, dass jemand, der etwas als angenehm oder positiv empfindet, in der Regel auch wiederholt – wieso auch nicht? Das ist eben menschlich. In diesem Zusammenhang zeigt sich, dass, wenn wir etwas aus Gewohnheit tun, wir damit unterbewusst positiv auf unseren Körper eingreifen, da wir so beispielsweise einen klareren Gedanken fassen können. Doch dies ist nicht auf alle Dinge zu übertragen:
Auch negative Dinge können zu gewöhnlich werden, die sich zu einem Suchtverhalten entwickeln kann. Bei der Unterscheidung dieser Begriffe ist Vorsicht geboten, da für viele Menschen diese Begriffe als nahezu gleich angesehen werden. Ein treffendes Beispiel ist in diesem Zusammenhang das Thema „Süßigkeiten“.
Wann spricht man von „Sucht“?
Denn häufig sprechen Menschen in Verbindung mit einem Stück Schokolade oder einem Bonbon von einer Sucht. Doch genau dies bezeichnet Professor Lüscher von der Genfer Universität als falsch. Seiner Meinung nach findet keine inflationäre Unterscheidung mehr zwischen den genannten Begriffen statt. Denn wer gelegentlich ein Eis isst oder sich Schokolade als Nachtisch gönnt, ist noch lange keiner Sucht verfallen. Diese entsteht erst, wenn eine echte Abhängigkeit zu vernehmen ist, das Individuum also nicht mehr ohne diesen Gegenstand leben kann. Lüscher weißt weiter drauf hin, dass süchtige Menschen sich sehr wohl darüber im Klaren sind, dass durch den Konsum des Suchtmittels, dass sie Schäden an Körper und Geist erfahren können. Diese Gefahren werden jedoch nicht als solche empfunden oder schlichtweg ignoriert. Dabei muss es sich nicht nur um Drogen oder Alkohol handeln; auch in Punkto Süßigkeiten kann ein Suchtverhalten entstehen. Beispielsweise wenn der Arzt einen Menschen darauf hinweist, dass ein weiterer Konsum gesundheitliche Schäden als Resultat mit sich bringen kann.
Süßigkeiten als Belohnung
Für einige Menschen dienen Süßigkeiten als Belohnung. Bei süchtigen Menschen jedoch ist der Bezug zum Nahrungsmittel jedoch krankhaft und längst keine Gewohnheit mehr. Dopamin als Neutrotransmitter übermittelt Menschen, die sich mit etwas belohnen, ein Gefühl von Glück. Wenn man dieses immer wieder erzeugen möchte, entsteht eine Suchtsituation. Der Mensch verliert die Kontrolle, greift zur Schokolade ohne, dass der Verstand den Menschen dazu bringt, diese liegenzulassen